Möchtest du schon länger einen Roman schreiben, aber du weißt einfach nicht, wie du anfangen sollst? Oder hast du vielleicht sogar schon begonnen, doch du kommst einfach nicht über die ersten Seiten heraus? Dann bist du hier genau richtig! Ich habe nämlich neben einer Anleitung auch bewährte Schreibtipps für dich, mit dem das Schreiben von Roman vielleicht nicht gerade ein Kinderspiel ist, aber dir von jetzt an viel leichter von der Hand gehen wird. Bereit? Dann los!
Inhaltsverzeichnis
Das Geheimnis, wie du einen guten Roman schreibst
Das Geheimnis ist – tadaaa! – Planung. Ja, genau, du hast richtig gehört!
Bevor du anfängst zu schreiben, solltest du dir ein paar Tage Zeit nehmen, und den Roman plotten. Das ist der Fachterminus für Planen. Das, was bei deiner Planung herauskommt, nennt man Plot. Und dieser Plot ist der rote Faden, der dich durch deine Geschichte führen und der dafür sorgen wird, dass du dir viel weniger Haare herausreißt, als wenn du einfach anfängst und konzeptlos vor dich hinschreibst. Versprochen! Ich weiß, planen hört sich nicht besonders sexy an. Wir Autor*innen wollen am liebsten sofort loslegen, wenn uns die Muse küsst und eine Idee schenkt. Außerdem sind schließlich alle Künstler*innen und wollen uns nicht in unserer kreativen Freiheit einschränken lassen. Und wo bleibt der Raum für spontane Ideen und unerwartete Entwicklungen, wenn man die Handlung bis ins kleinste Detail plant?
Lass mich dir 3 Dinge sagen:
1. Einen Roman zu schreiben ist Kunst, ja. Aber eine Kunst, die auf Handwerk basiert und das ist nun einmal bestimmten Regeln unterworfen aka mit Erwartungen bei Lesenden.
2. Wenn du einen Plot schreibst, verlierst du keine Zeit, sondern du gewinnst sie. Denn das, was du am Anfang in deine Planung steckst, holst du während des Schreibens doppelt und dreifach wieder raus. Glaub das dem ungeduldigsten Menschen der Welt, der auch beim 14. Buch noch sofort drauflosgetippt hat, nur um spätestens bei Seite 100 zu merken, dass die Geschichte einfach nicht rund ist, die Handlungen der Figuren nicht plausibel – und der dann doch wieder reumütig zum Start zurückgekehrt ist und geplottet hat. Seit Buch 15 passiert mir das nicht mehr!
3. Nur weil du plottest, heißt das nicht, dass du überhaupt keine Freiheiten beim Schreiben hast. Sieh deinen Plot wie einen Fahrplan, der dir zeigt, die du von A nach B kommst. Wie du diesen Weg letztendlich gestaltest, das bleibt weiterhin dir überlassen.
Außerdem liest du gerade diesen Blogartikel, und das würdest du wahrscheinlich nicht, wenn dein bisheriger künstlerischer, freigeistiger, regel- und planungsloser Weg dir den gewünschten Erfolg gebracht hätte! 😉
In 8 bewährten Schritten deinen Roman schreiben
Wenn du mit dieser Anleitung arbeitest und dir ein Romankonzept erstellst, befolge die einzelnen Schritten bitte in der vorgegebenen Reihenfolge, denn sie bauen logisch aufeinander auf. Nur so kannst du das Maximum aus diesem Schreibratgeber herausholen.
1. Das Fundament deines Romans
So wie ein Haus auf einem soliden Fundament stehen sollte, damit es nicht einstürzt und Menschen gerne darin leben, so ist diese stabile Basis auch für deinen Roman unerlässlich.
Werde dir deshalb über folgende Dinge klar:
In welchem Genre schreibst du?
Das solltest du wissen, denn jedes Genre hat seine Gesetze. Oder würdest du einen Krimi lesen wollen, bei dem es gar kein Verbrechen gibt, sondern der Fokus ganz auf der leidenschaftlichen Liebe zwischen den beiden ungleichen Ermittlern liegt? Oder einen Fantasyroman, der auf einem Bauernhof im Allgäu spielt?
Für welche Zielgruppe schreibst du?
Auch das ist wichtig! Denn während es z.B. beim Kinderbuch von 10 bis 12 die Regel gibt Beim Kuss ist (spätestens) Schluss! erwarten Leser*innen ab 14 spicy Szenen in New-Adult- und Fantasy-Roman. Und während du die breite Leserschaft mit einer Sprache erfreuen wirst, die es ermöglicht auch um 23 Uhr noch ein paar Seiten ihrer Lektüre zu lesen, ohne einen Knoten ins Gehirn zu bekommen, wollen Freund*innen der upmarket literature (der gehobenen Literatur) etwas mehr sprachliche Finesse.
Was ist das Thema deines Romans?
Ein Thema!? Brauche ich das denn wirklich? (Ich sehe dich schon mit den Augen rollen!)
Nein, wenn du mit deinem Roman einfach nur unterhalten möchtest, dann brauchst du es nicht. Wenn du aber mehr möchtest als einfach nur zu unterhalten – wenn du deine Leser auch inspirieren und ihnen etwas über die Welt und das menschliche Leben erzählen willst –, dann solltest du darüber nachdenken, was du sagen möchtest, um es in die Geschichte einzuweben.
Ein Thema ist also gewissermaßen das Herz und die Seele einer Geschichte und wenn sie richtig gut erzählt ist, dann wird sich das Thema in Szenen, Figuren und Dialogen widerspiegeln.
Was ist die Prämisse deines Romans?
Die Prämisse ist die Moral von deiner Geschichte, deine Botschaft an deine Leser*innen, und sie ist, geschickt formuliert, zugleich der rote Faden, der dich durch die Handlung führt.
Stelle dir hierzu zwei Fragen:
- Wieso möchtest du die Geschichte schreiben?
- Was möchtest du Lesenden mit der Geschichte sagen?
Ein Beispiel für eine Prämisse aus meinem Roman „Wie Träume im Sommerwind“:
Jemand Einsames überwindet durch das Öffnen seines Herzens diese Einsamkeit.
Mit dieser Prämisse hatte ich Ausgangspunkt, Veränderung und Endpunkt meiner Handlung und somit eine Struktur für meine Geschichte.
Wie lautet der Pitch deines Romans?
Der Pitch besagt, was das Besondere an deiner Geschichte ist. Und nach besonderen Stoffen suchen sowohl Agenturen als auch Verlage und zuletzt auch die Leser*innen.
Er kommt wie so vieles aus Amerika und am bekanntesten ist der Fahrstuhl-Pitch.
Nein? Dann solltest du daran arbeiten.
Zugegebenermaßen ist das Fahrstuhl-Szenario natürlich äußerst unwahrscheinlich, aber:
Situationen, den Plot deines Buches vorzustellen und es ihnen schmackhaft zu machen, gibt es immer: Autor*innen, Verlagsmenschen, Leser*innen den ersten Band meiner neuen Reihe vorgestellt habe.
Ein Pitch hat bei mir schon so manches schwache Konzept entlarvt, nämlich immer dann, wenn es mir eben nicht gelungen ist, die Handlung meines Romans in wenigen Sätzen zusammenzufassen.
2. Facettenreiche Hauptfiguren entwerfen
Lesende interessiert nicht so sehr, was passiert, sondern wem es passiert.
Du kannst den spannendsten und wendungsreichsten Plot überhaupt schreiben, wenn deine Hauptfigur nicht so faszinierend ist, dass Leser*innen sie unbedingt ein Stück auf ihrem Weg begleiten wollen, werden sie dein Buch nicht kaufen.
Wie entwirfst du eine fesselnde Figur?
Jedenfalls nicht indem du einen Steckbrief schreibst, in dem du auf Geschlecht, Alter, Größe und besondere Kennzeichen eingehst. Es mag Menschen geben, denen es gelingt, eine Figur am Reißbrett zu entwerfen, ich gehöre nicht dazu.
Viel mehr Tiefe und Profil (und das ist es ja, was uns Lesenden interessiert) bekommt eine Figur, wenn du dir folgende Fragen stellst:
- Was für ein Ziel hat deine Figur?
- Welches Motiv treibt sie an?
- Was passiert, wenn sie scheitert?
- Welche Narben aus der Vergangenheit trägt sie mit sich herum?
- Wie lernen Leser*innen sie zu Beginn des Romans kennen und welche Entwicklung durchläuft sie?
Mehr über diese Fragen findest du in dem großartigen Buch von Karl Iglesias Emotionen im Film, das ich auch Romanautoren wärmstens empfehlen kann.
3. Das auslösendes Ereignis und der 1. Wendepunkt im Roman
Romane beginnen meist damit, Figuren in ihrem gewohnten Umfeld zu zeigen. Diese gewohnte Welt ist nicht sonderlich spannend und die Figur verspürt auch einen konkreten Mangel, aber sie bewegt sich hier in ihrer Komfortzone. Doch dann passiert etwas, das ihr Leben komplett auf den Kopf stellt (auslösendes Ereignis). Zunächst zögert die Figur und sträubt sich, denn es ist natürlich unbequem und mit Risiken verbunden, die Komfortzone zu verlassen (das kennen wir ja alle!), aber schließlich spitzen sich die Ereignisse so sehr zu, dass Bleiben schmerzhafter ist als gehen und die Figur tritt ihre buchstäbliche oder sprichwörtliche Reise an (1. Wendepunkt ). An dieser Stelle beende ich übrigens all meine Lesungen, denn das ist der Punkt, wo LeserInnen im Idealfall unbedingt wissen wollen, wie es weiter. (Klicke hier, wenn du mehr darüber lesen möchtest, wie deine Lesung ein Erfolg wird.)
4. Das Love Interest im Roman
Ja, ich bin eine Liebesromanautorin durch und durch, aber auch in Kriminalromanen und selbst in Kinderbüchern gibt es oft jemanden, der das Herz deiner Hauptfigur ein bisschen schneller schlagen lässt. Dieser Figur solltest du die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie ihr, ihr also auch die gleichen Fragen stellen, und sie sollte möglichst schnell in der Geschichte ihren ersten Auftritt haben.
Die Reise ist vorbei, wenn Liebende sich finden.
schreibt William Shakespeare.
Ich füge hinzu: Und sie beginnt, wenn Liebende sich das erste Mal treffen 😊
Wichtig ist es, einen Schmelztopf zu schaffen, in dem Hauptfigur und Love Interest zwangsweise immer wieder miteinander konfrontiert werden.
5. Fesselnde Nebenfiguren entwerfen
Nebenfiguren sind eine wunderbare Zutat für deinen Roman und nicht selten die heimlichen Stars deiner Geschichte.
Nebenfiguren müssen keine Entwicklung durchlaufen wie Hauptfigur und Love Interest. Sie haben eine andere Funktion: Sie unterstützen deine Hauptfigur, stellen sich ihr in den Weg und bringen die unterschiedlichsten Facetten ihres Charakters zutage.
Da es schwer ist, eine große Anzahl von Figuren zu managen, empfehle ich dir, dich auf maximal 5 Nebenfiguren zu beschränken. An mehr habe ich mich erst als erfahrene Autor*in herangewagt und als es der Kosmos meiner Geschichte verlangt hat (Hotel- und Schulsetting).
Statisten, Figuren, die keine Funktion in der Geschichte haben, darfst du natürlich uneingeschränkt einbauen.
6. Antagonistische Kräfte im Roman
Damit eine Geschichte fesselt und spannend bleibt, braucht die Hauptfigur nicht nur ein Ziel, sondern auch eine ganze Menge Hindernisse auf ihrem Weg. Im Fachjargon heißen die antagonistische Kräfte. Es ist für Leser*innen immer spannend zu sehen, wie Figuren Krisen bewältigen, um vielleicht so Impulse für den eigenen Umgang damit zu bekommen.
Man unterscheidet zwischen drei Arten von antagonistischen Kräften:
- eine oder mehrere Figuren: ein Bösewicht oder schlicht jemand mit anderen Interessen, Familie, Kollegen, Freunde
- Umstände und Situationen: z.B. Unwetter, Stau, Krieg, Sprachbarrieren
- Innere Konflikte: die Hauptfigur ist aufgrund schlechter Erfahrungen, Ängste ihr eigener Antagonist
Kombiniere verschiedene Arten von antagonistischen Kräften, damit die Geschichte glaubwürdig bleibt!
Sollest du einen Krimi, einen Fantasyroman oder ein anderes Buch schreiben, dessen Genre unbedingt einen Bösewicht (Antagonisten) erfordert, stelle auch ihm die 6 Fragen aus Eine facettenreiche Hauptfigur entwerfen.
7. Höhepunkt und letztes großes Hindernis im Roman
Nach der Hälfte, spätestens ab dreiviertel deiner Geschichte steuert die Hauptfigur auf ihre allergrößte Krise zu. Sie hat ihre dunkelste Stunde, und alles, wofür sie sich angestrengt hat, wofür sie gekämpft hat, scheint verloren. Aber du kennst sicher folgenden Spruch:
„Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“
Ein Silberstreif erscheint am Horizont. Dieser Silberstreif kann eine Person oder mehrere Personen, ein Werkzeug oder eine Information sein.
Motiviert und mit neuer Kraft steuert die Figur in immer größer werdenden Schritten auf ihr Ziel zu. Doch bevor sie und die Leser*innen ihr wohlverdientes Happy End bekommt, stellt sich ihr noch ein allerletztes Hindernis in den Weg. Das Erreichen des Ziels ist erneut in Gefahr, und der „Endkampf“ steht unmittelbar bevor. Das letzte Hindernis muss unbedingt überwunden werden, bevor der Grundkonflikt der Handlung sich endgültig auflöst.
8. Das Ende des Romans
Bei der Auflösung hast du folgende Aufgaben:
- Löse das Grundproblem der Hauptfigur, aus dessen ihr Ziel resultiert ist (Schritt 1).
- Löse alle Geheimnisse und beantworte alle offenen Fragen.
- Schreibe alle wichtigen Figuren heraus, die du auch hineingeschrieben hast, denn Lesende wollen auch wissen, was mit liebgewonnenen Nebenfiguren passiert.
- Lasse die Hauptfigur gestärkt in der „neuen“ Welt ankommen. Selbst wenn diese neue Welt die vermeintlich alte ist, wird für das Leben für die Hauptfigur ein anderes sein. Denn sie ist auf ihrer Reise mehrmals über sich hinausgewachsen und daran gereift.
Im Laufe der Geschichte dufte die Hauptfigur mehrere Male über sich hinauswachsen, und an diesen Herausforderungen ist sie gereift.
Bonus-Tipp für deinen Roman
Erstelle anhand dessen, was du in den acht Schritten erarbeitet hast, einen Szenenplan.
Dieser kann zu diesem Zeitpunkt weder unumstößlich noch vollständig sein, bietet dir aber eine erste Orientierung und lässt dich schneller ins Schreiben kommen.
Ein weiterer Vorteil: Ich kopiere mir die entsprechende Szene immer in mein Schreibdokument (Link zu Papyrus) und habe somit schon etwas dort stehen, wenn ich mit dem Schreiben anfange, was mir sehr zugutekommt. Denn nichts ist so einschüchternd wie eine komplett leere Seite.
Zusammenfassung der 8 Schritte zum Romanschreiben und Gratis-Ebook:
1. Stelle deinen Roman auf ein solides Fundament!
2. Entwerfe mit Hilfe von fünf Fragen eine facettenreiche Hauptfigur!
3. Überlege dir ein auslösendes Ereignis, das die Handlung deines Romans in Gang setzt!
4. Stelle deinem Love Interest/dem Antagonisten die gleichen Fragen wie deiner Hauptfigur!
5. Entwerfe fesselnde Nebenfiguren für deinen Roman!
6. Lege deiner Hauptfigur im Roman Hindernisse in den Weg!
7. Stürze deine Hauptfigur im in tiefste Verzweiflung und erlöse sie kurz darauf!
8. Schreibe eine zufriedenstellend Auflösung deiner Romanhandlung!
Falls du all diese Tipps gerne als PDF möchtest: Hier kannst du dir meine Anleitung zum Romanschreiben herunterladen.
Fazit
Das Schreiben eines Romans ist eine große Herausforderung, aber mit der richtigen Planung und Strukturierung wird der Prozess wirklich viel einfacher und effektiver. Außerdem finde ich es schön, dass durch meinen Fahrplan, an den ich mich selbst inzwischen bei jedem Buch halte, sich das Schreibvorhaben nicht wie ein riesiger, unüberwindbar scheinender Berg vor mir auftürmt, sondern sich in einzelne Etappen einteilen lässt.
Indem du die Zeit und den Gehirnschmalz investierst, um dein Fundament zu legen, deine Figuren zu entwickeln und deinen Plot zu planen, legst du nicht nur den Grundstein für eine fesselnde Geschichte, die Hand, Fuß und Herz hat, sondern der Schreibprozess fühlt sich auf einmal viel leichter an und macht mehr Spaß!
Also, worauf wartest du noch? Setze dich hin, plane deinen Roman und hau in die Tasten! Wenn du noch ein bisschen Hilfestellung für deinen Romananfang brauchst, empfehle ich dir meinen Blogartikel „Wie du einen Romananfang schreibst, der deine Leser vom 1. Satz fesselt“. Und wenn du wissen willst, wie deine Leser beim Lesen tief in die Geschichte eintauchen und das Gefühl haben, live dabei zu sein, lies „Diese Schreibregel ist ein Erfolgsfaktor“.
Viel Erfolg beim Schreiben!
Deine Katharina
P.S. Wenn du deinen Roman nicht alleine schreiben willst, sondern mit mir als Mentorin und motivierten und unterstützenden Gleichgesinnten zusammen, schau dir mein Online-Programm „Roman schreiben leicht gemacht: In 12 Wochen zu deiner Herzensgeschichte“ an.
FAQ – Diese Fragen zum Schreiben eines Romans werden mir oft gestellt:
Wie lange dauern die einzelnen Schritte?
Das ist ganz verschieden. Ich erstelle dieses Konzept für jedes meiner Bücher, bevor ich mit dem Schreiben beginne, und ich benötige zwischen zwei und fünf Vormittagen, bis das Romankonzept steht. Bei über 20 geschriebenen Romanen bin ich allerdings auch schon geübt 🙂 Meine Schreibschüler*innen erstellen ihr Konzept innerhalb von 12 Wochen, wobei sie während dieser Zeit meist schon mit dem Schreiben anfangen. Meine Masterclass u0022Roman schreiben leicht gemachtu0022 ist so aufgebaut, dass das ohne Probleme möglich ist. Für mehr Infos über die Masterclass click auf den Button unterhalb des Beitrags.
Wie lange dauert es, bis mein Roman fertig ist?
Auch hierfür kann ich keine genaue Zeitangabe geben. Ich brauche etwa vier bis fünf Monate von der Konzepterstellung bis zur Abgabe meines Manuskripts ins Lektorat, und ich schreibe an drei bis vier Vormittagen in der Woche. Die meisten meiner Schreibschüler*innen brauchen ungefähr ein Jahr ab Kursbeginn, bis sie ihr fertiges Buch in den Händen halten, wenn sie regelmäßig daran schreiben.
Kann ich ein Buch auch nach Feierabend oder in Teilzeit schreiben?
Natürlich. Ich schreibe seit 2008, und davon nur 6 Jahre in Vollzeit. Ich bin Lehrerin, und in meiner Anfangszeit hatte ich zwei kleine Kinder. Trotzdem ist es mir immer gelungen, ein bis sogar drei Romane (das war aber wirklich zu viel) im Jahr zu schreiben. Ich würde sogar behaupten, dass ich in Teilzeit nicht weniger geschrieben habe als in Vollzeit, weil ich mich viel mehr fokussiert und mir meine Zeit besser eingeteilt habe. Wichtig ist es, sich einen Plan zu haben und klare Schreibziele zu setzen. Das kann ein Wortziel pro Schreibsession sein, aber auch das Ziel, an x Tagen in der Woche zu einer festgelegten Uhrzeit eine festgelegte Anzahl von Stunden zu schreiben. Als meine Kinder noch klein waren, habe ich abends geschrieben und an den Vormittagen, wenn sie in der Betreuung waren.
Kann ich mit dem Schreiben von Romanen Geld verdienen?
Natürlich 🙂 Ich verdiene seit dem ersten Buch Geld mit dem Schreiben. Das war zugegebenermaßen 2012, als das Selfpublishing noch seine Goldgräberzeit hatte, noch leichter als jetzt, wo es eine ganze Menge Konkurrenz gibt. Auch als Verlagsautorin, zumindest was die klassischen Frauenromane angeht, die ich schreibe, war es schon einmal einfacher. Aber grundsätzlich ist es möglich. Ich kenne sogar mehrere Autor*innen, die richtig reich mit ihren Büchern geworden sind. u003cbru003eAber selbst wenn du nicht zu den Glücklichen gehörst, die mehrere hundert oder sogar tausend Euro damit verdienen: Das Schreiben und auch das Teilen deiner Geschichten mit deinen Leser*innen soll dir zuallererst einmal Freude machen und eine Erfahrung sein, die dich bereichert. Allein, die vielen tollen Leute, die du auf deinem Weg kennenlernen kannst, sind es wert 🙂 Außerdem kosten die meisten Hobbys Geld, mein Pferd kostet sogar viel Geld. Wenn du also mit deinem Hobby Schreiben am Ende null auf null oder mit nur in bisschen Verlust herauskommst, sind es die schönen Erlebnisse, die du haben wirst, auf jeden Fall wert!
Soll ich parallel zum Schreiben mit der Verlagssuche beginnen?
Jein! Ja, wenn du wie ich bereits Bücher veröffentlicht hast. Ganz klar nein, wenn du Debütant*in bist, denn wer kauft schon gerne die Katze im Sack. Selbst wenn du ein überzeugendes Exposé mit einer tollen 30-seitigen Leseprobe abgibst, wissen die Verlage ja gar nicht, ob du das Projekt auch auf diesem Niveau zu Ende bringst. Da es nur eine Chance für den ersten Eindruck gibt, rate ich dir deshalb, dich etwas zu gedulden, das Projekt zu Ende zu schreiben und professionell lektorieren zu lassen und dich dann erst zu bewerben. Nicht bei einem Verlag, sondern bei Literaturagenturen! Denn Verlage haben gar nicht die Kapazität jedes eingereichte Manuskript zu prüfen, und verlassen sich lieber auf die Vorauswahl, die ihnen von Literaturagent*innen präsentiert wird. Was alles in deine Bewerbungsunterlagen hineingehört und wie du es schaffst, mit ihnen zu überzeugen, das verrate ich dir für 0 Euro in meiner vierteiligen Videotutorialreihe u0022So findest du einen Verlag für dein Buchu0022. Du findest sie im oberen Menü dieser Website.
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